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Wandern zur Geschichte - Stasigelände am Waldschlösschen


Moorwiesenweg zum Waldschlösschen, über die B 321 und dann links
10km, strammer Gang, 4h

Es hat uns offenbar gepackt. Das Wandern mit der Besichtigung geschichtlich interessanter Orte zu verbinden, hat was. :-) So haben wir am letzten Wochenenden eine ordentliche Strecke zurückgelegt, um einen Ort der Geschichte aufzusuchen, den uns das Internet aufzeigte.

Man wandert ausgehend vom Moorwiesenweg zunächst auf Feldwegen über weite Wiesen und Felder. Zeitweise parallel, aber in gutem Abstand (die Hunde mussten nicht an die Leine), zur Bundesstraße. Dann führt der Weg links Richtung Wald, in dem man sich dann bald rechts hält, um am Waldschlösschen die B 321 zu queren.



Gleich hinter der Bundesstraße beginnt das teilweise eingezäunte Gelände, bei dem es sich um ehemalig von der Stasi genutzte Gebäude handeln soll. Die Internetseite des Bundesbeauftragten für Stasiunterlagen schreibt hierzu wie folgt:
"Die Angst der Partei- und Staatsführung der DDR vor einem erneuten Aufstand der Bevölkerung und vor militärischen Angriffen führte in den 60er Jahren zur Schaffung eines zentralen Mobilmachungssystems. Es wurde ständig überarbeitet und sollte im "Ernstfall" zum Einsatz kommen...
... Die Suche nach dem Schutzbau für die Bezirksverwaltung des MfS in Schwerin führt in die Nähe der kleinen Stadt Crivitz. Wenige Kilometer von Schwerin entfernt, eingebettet in ein Forstgebiet, sind auch die oberirdischen Bauten nicht von der Straße her einzusehen.
1972 wurde mit dem Bau des Bunkers begonnen. Das Verwenden von Betonfertigteilen ermöglichte ein schnelles Verfüllen der Baugrube, so dass selbst die Bevölkerung nahe gelegener Orte nichts von der Bautätigkeit ahnte."





Der Bunker ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein gefahrloses Picknick war uns lieber. Nichts desto trotz sind die Spuren, die diese nicht einfache Geschichte hinterlässt, noch deutlich zu spüren. An allem nagt der Zahn der Zeit. 
 
Zur Klarstellung - dieser Post soll keine Aufforderung sein, in das umzäunte Gelände einzudringen, sondern ist eine Aufforderung, sich mit den geschichtlichen Aspekten dieser Anlage auseinander zu setzen. Die Wirrungen der damaligen DDR-Führung werden hier deutlich. Mich hat überrascht, wie nahe ein so geschichtsträchtiges Relikt aus unserer Vergangenheit zu finden ist. Schade, dass die Mittel für eine Nutzung zur geschichtlichen Aufarbeitung offenbar nicht zur Verfügung stehen.


Wir machten uns auf den Rückweg. Die Hunde kamen bei dieser Strecke, wie man sieht, voll auf ihre Kosten...



Das Heidekraut (Erica) beginnt, zu blühen. Haben wir bald Herbst? Nein. Inakzeptabel! ;-)



Unsere Sportskanone hat diesen Hochsitz völlig selbständig erklommen. Respekt, Lucky!





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